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Auf dieser Seite stellen wir die großenteils vergriffenen Publikationen und einige interne Texte der Redaktion Materialien. Für einen neuen Antiimperialismus vor. Die Zeitspanne der redaktionellen Zusammenarbeit erstreckte sich, mit Höhen und Tiefen, von 1988 bis 2021.

Autonomie

Zur Vorgeschichte der Materialien gehört die Autonomie. Materialien gegen die Fabrikgesellschaft. Ein Teil der Redaktionsmitglieder kam aus diesem Zusammenhang. Andere hatten sich Anfang der 1980er Jahre im Zusammenhang der Häuserkämpfe radikalisiert. Diese Zusammensetzung gab Anlässe, alte Begrifflichkeiten zu hinterfragen und neue Themen zu bearbeiten.

Vielfalt der Themen

Betrachtet man im Rückblick die 13 Hefte, die in unregelmäßigen Abständen erschienen sind, so überrascht vor allem die Vielfalt der Themen:

  • Mittelamerika und Brasilien 1988
  • England und Ende der Sowjetunion 1992
  • Rassismus und Jugoslawien 1993, und dann in einem späteren Zyklus
  • Migrationsregime und Philosophiekritik 2002
  • Irakkrieg 2003, nach einer weiteren Pause
  • Cluster 2008
  • Griechenland 2010, und schließlich das letzte Heft zur
  • Sozialgeschichte der russischen Revolution, 2021

Während der 40-jährigen Dauer des Projekts wurde der Zugang zur Geschichte des revolutionären historischen Prozesses über zwei Ansätze gesucht. Der sozialrevolutionäre Ansatz sieht sie in ihrem sozialen Kern antagonistisch, als Manifestation sozialrevolutionärer Prozesse gegen die Gewalt der immer wieder auf erweiterter Stufe erneuerten kapitalistischen Innovationsoffensiven. Diese zielten auf die Modernisierung des kapitalistischen Kommandos im Zuge der schöpferischen Zerstörung widerständischer Gesellschaftlichkeit, an deren Bewegungen, vor allem den Revolten aus der Subsistenz, wir unsere Praxis orientierten. Der andere Ansatz bezieht sich in seiner Arbeit und Praxis stärker auf die großen sozialen Bewegungen der letzten Jahre, insbesondere auf die Arabellion und die Migrationsbewegungen seit den 1990er Jahren. Er versucht das, was antagonistische Subjektivität genannt werden könnte, von den reproduktiven Ökonomien und den Migrationsbewegungen her und aus der Geschichte der sozialen Bewegungen materialistisch zu interpretieren und für die Praxis zurück zu holen. Die oft lebhaften Debatten hierüber waren produktiv und wir fanden aus ihnen immer wieder zusammen.

Ein Steinbruch

Die großen zeitlichen Lücken zwischen den Veröffentlichungen zeigen die Zerfahrenheit der Diskussionen, sie waren aber ausgefüllt durch anderweitiges Engagement der Beteiligten, einschließlich publizistischer Tätigkeiten in anderen Zusammenhängen. Warum gab es kein Buch über die Arabische Revolution? Warum kein Buch über die großen Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte? Die Leser*innen der hier vorgestellten Texte erwartet kein Theoriegebäude, das sie betreten und in dem sie sich umsehen könnten, sondern eher ein Steinbruch, in dem sich dies und das finden lässt, was auch für aktuelle Fragestellungen nützlich ist.

Kon-Texte

Viele Diskussionen in der Redaktion und die Publikationen sind ohne Bezug auf das Umfeld linksradikaler Diskussionen, in das sie eingebettet waren, kaum mehr nachvollziehbar. Wir haben uns deshalb entschlossen, auf dieser Seite auch einige Texte befreundeter oder uns nahestehender Gruppen zusammenzustellen – ihr werdet sie später unter der Rubrik Kontext finden.